Burg Rabštejn

Wenig sichtbare Ruinen der am höchsten liegenden mittelalterlichen Burg Mährens aus neunziger Jahren des 13. Jahrhunderts und gleichzeitig eines Verwaltungszentrums der Herrschaft von Rabstejn (später von Janovice), des nordwestlichen Teiles von Rymarov, stützen sich an drei Felsenknoten an der Spitze des mit einem wunderschönen gemischten Wald bewachsenen Hügels und gewähren eine hervorragende Aussicht in die umliegenden Täler sowie in die Ebene des nördlichen Mährensgebiets. Der Burgbegründer war wahrscheinlich der große Kolonisator Hrabise von Svabenice. Kurz nach der Entstehung bekam die Burg in die Hände Jindrich von Lipa oder sein Verbündeter gegen den König Jan Lucembursky. Im Jahre 1317 eroberte die Burg der Ölmützer Bischof Konrad und übergab sie dem König. Im Jahre 1405 besaß sie als Pfand Procek von Vildberk, der die Kriege zwischen den mährischen Markgrafen um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts zu seiner Bereicherung nutzte. Rabstejn sowie die Stadtburg in Rymarov eroberte die Landesbereitschaft und Procek wurde gefangen. In den husitischen Kriegen verpfändete sie mit der Landesherrschaft Zikmund Lucembursky den katholischen Verbündeten, aber mit dem husitischen Sovinec erhielten sie höchstwahrscheinlich den bewaffneten Waffenstillstand. Während der Regierung von Jiri von Podebrady nahmen sich der Burgverwaltung seine ergebenen Kelchfreunde Tunklove von Brnicek an, und nach der Besetzung Mährens durch den ungarischen König Matyas Korvin führten sie zusammen mit den Sovinecern einen kleinen Krieg gegen seine Truppen und gegen Verräter aus der Reihe der mährischen Adeligen. Sie hielten mit seinem Widerstand auch nach dem Tod des rechtskräftigen tschechischen Königs nicht auf. Bei dem Zug der Ungarn an Nisko kam es zur Verwüstung eines Teiles der Herrschaft und zur kurzen Besetzung von Rabstejn. Nach der Entstehung der Festung in Janovice, eines neuen Verwaltungszentrums der Landesherrschaft, und später des Schlosses, fing die Burg im 16. Jahrhundert an zu verfallen und erst der dreißigjährige Krieg führte zu ihrer Erneuerung und zur Erweiterung der umfriedigten Fläche nach ihrer Eroberung durch die Schweden. Nach deren Rücktritt im Jahre 1650 wiederholte sich die Situation, aber noch das letzte Mal wurden die Schanzen in der Zeit der Gefährdung des Landes durch die Türken repariert, aber nach deren Niederschlag bei Wien verlor die Festung ihre Bedeutung und die Burg verwüstete schrittweise bis zu dem heutigen Zustand. In der letzten Zeit dienen die Felsen bei Rabstejn als ein Übungsterrain für die beginnenden Bergsteiger. Neben Rabstejn kann man ca. 2km von Rymarov entfernt Ruinen der Burg Stralek und über die Resovske Wasserfälle die Reste des Schlosses Pusty sehen.

Burg Strálek

Die Überreste der Burg, die strategisch günstig zwischen Rýmařov und Uničov lag, finden Sie ungefähr 3 km südwestlich von Rýmařov. Ihr Name ist zum ersten Mal im Jahre 1282 auf einer Abschrift des Siegels ihres wahrscheinlichen Gründers Beneš ze Štítiny („de Strálek“) zu finden. Das Prädikat „ze Strálku“, also „von Strálek“ verwendeten um das Jahr 1323 herum auch seine Nachfahren Zbyněk und Dobeš. Zu dieser Zeit begann die Bedeutung der Burg allmählich geringer zu werden.

Später kauften die Herren von Valečov die Burg, verkauften sie aber gleich im Jahre 1352 an den böhmischen König Karl IV. Und in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zur unbewohnten Ruine. Zur Burgruine führt ein einfacher, rot markierter Wanderweg – aus Rýmařov führt er nach Süden, dann kommen Sie zur Wegkreuzung Pod Strálkem und von hier aus führt eine rot markierte, 300 m lange Abzweigung zur Ruine.

Burg Sovinec

Ungewöhnlich anmutige Burg gründeten an einem Felsenriff zwischen den Jahren 1329-1332 die Herren von Huzova, bischöfliche Lehensleute, und seit den genannten Daten souveräne Herren von Sovinec. In husitischen Kriegen kämpften sie auf beiden Seiten, aber die Burgeigentümer, die husitischen Hauptleute, blieben ergeben auf der Kelchseite. Sie stellte eine dauerhafte Drohung für das mächtige katholische Ölmütz dar und wir würden sie in einer Reihe von bedeutenden Schlachten finden. Es sieht so aus, dass in Sovinec im Jahre 1428 Prokop Holy mit dem Anwärter der tschechischen Krone, dem polnischen Prinzen Zikmund Korybutovic handelte. Die Herren von Sovinec behielten die Treue dem König Jiri z Podebrad und seinem Nachfolger Vladislav Jagellonsky, und so verwüstete ihre Landesherrschaft im August 1474 ihr Rivale und Usurpator der Krone Matyas Korvin. Die letzten Erben starben in der männlichen Linie im Jahre 1543 aus. Die Herrschaft ergriff Krystof von Boskovice und erweiterte die Burg in einen bequemen Renaissancesitz. Der Nachfolger Vavrinec Eder von Stiavnice setzte in dem Werk fort, aber modernisierte auch den Wehrbau. Jan Kobylka von Kobyli, der Beschützer des Siegels von Matyas Habsbursky, Teilnehmer an dem tschechischen Ständeaufstand und der letzte tschechische Besitzer, verkaufte die Herrschaft im Jahre 1623 der Ordnung der deutschen Ritter, welche die gefährdete Festung mit modernen Bastionen und mit der vorgeschobenen kleinen Festung Lichtenstejnka verstärkte. Im Jahre 1626 eroberten trotzdem die Burg die Dänen, im Jahre1643 konnte die Burg der langen schwedischen Umlagerung nicht widerstehen und die Besatzung gab auf. Nach mehreren Verfalljahren restaurierten die Ritter die Burg bedeutend im 19. Jahrhundert für das Priesterseminar und später für eine berühmte Forstschule. Im Jahre 1938 liquidierten die Nazis die Ritterordnung und eine Reihe von den Brüdern geriet in die Konzentrationslager. Im Mai 1945 vernichtete bei den bis heute unklaren Umständen die Burg Sovinec ein Brand, der entweder von zurückkehrenden Wehrmachteinheiten oder eher von sowjetischen Truppen angelegt wurde. Eine bedeutende Restauration erfolgt seit den neunziger Jahren. Es wird Jahre dauern, bis die Burg ihr ursprüngliches Ansehen bekommt. Die Tore der zauberhaften Dominante des waldigen Tales öffnen sich für die Besucher von April bis September jedes Jahres.

Schloss Janovice

Ursprünglich spät gotische Festung baute in Jahren 1520-30 der Pfandherr von Zerotin. Die königliche Herrschaft kaufte im Jahre 1583 in den erblichen Besitz der ausgebildete steierische Adelige Ferdinand Hoffmann von Grünbüchel, der Präsident der höfischen Kammer, ein Hofmann, persönlicher Freund des Königs Rudolf II. und der Cousin der letzten Rozemberks Vilem und Petr Voks. Angefangen mit dem Jahre 1586 fingen die Bauarbeiten an und die Festung veränderte sich in ein angenehmes Renaissanceschloss. Als Ferdinand den Prager Kaiserhof wegen des lutherischen Glaubens verließ, wurde für ihn Janovice zu einem Zufluchtsort. Ein ausgezeichneter Finanzmann und Kenner der Förderung baute an der Herrschaft Hütten nach dem steierischen Vorbild aus und gab somit den Impuls zur Modernisierung des ganzen Eisenhüttenwesens in unseren Ländern. In Jahren 1656-8 kam zu dem Schloss eine Kapelle in Form vom Rondel hinzu und im Jahre 1663, kurz vor dem Tod von Volfang Bedrich, baute das Schloss der Baumeister Alessandro Canneval im frühen Barockstil um. Nach dem Dietrichsteinzeitraum überging die Herrschaft im Jahre 1721 durch die Heirat der verwitweten Marie Arnostka von Gallas in den Besitz der Grafe Harrachs von Jilemnice und das Schloss wurde zum Nebensitz des tschechischen Hauses. Ferdinand Bonaventura führte in Jahren 1763-5 einen grundsätzlichen Umbau des Schlosses mit Hilfe des bedeutenden Baumeisters Gottfried Weisser im späten Barockstil durch. Sein Werk ist der südliche Teil und ein Teil des östlichen Flügels in der Form des geöffneten L. Es entstand ein wertvolles, ansehnliches und maßlos geräumiges Bauwerk. Im Jahre 1764 fing an die Schlossuhr zu schlagen und im Jahre 1766 wurde der Anbau der Bierbrauerei beendet. Das heutige Ansehen gewann das Schloss in Jahren 1827-50. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden innere Bauänderungen durchgeführt, die letzten äußeren Änderungen stammen aus dem Jahre 1901. Das Schloss wurde zum Dauersitz der Janovicer Linie der Harrachs während der Herrschaft von Karel Alfred in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Zweig starb im Jahre 1973 mit dem bedeutenden landwirtschaftlichen Kenner und Philanthropen Frantisek Arnost aus. Die letzte Besitzerin war seine Tochter Anna Marie, die Ehefrau des ungarischen Diplomaten Frantisek Zikmund Rosta – Forgache von Barkocz. Die schwersten Momente kamen nach dem Jahre 1945. Der Besitz wurde der durch die Nazis verfolgten Familie entzogen, ein Teil des Mobiliars wurde nach Ungarn ausgeführt, etwas wurde im Schloss Libechov untergebracht aber die meisten Sachen wurden vernichtet oder gestohlen. Eine bestimmte Verbesserung brachte der Beitritt vom Archiv des Ölmützer Kreises im Jahre 1949 und später kamen noch weitere Fonds dazu. Im Jahre 2002 wurde das Archiv in Opava und in Ölmütz deponiert. Das Schloss ist leer und trägt Spuren eines gefühllosen Umgangs, aber es ist trocken und nicht in einem nichtumkehrbaren Zustand. Trotz nicht unbedeutender Kosten ist seine Revitalisierung kein Problem.

Hradek in Rýmařov

Am Lößhügel unweit vom rechten Ufer des Podolsky Bachs entstand während der Vorkolonisierungszeit des bisherigen Ödlandes (die 1. Hälfte des 13. Jahrhunders) ein hölzernes Verwaltungszentrum der Premyslovecer, umgezäumt mit einem Wall und einem gewaltigen Graben. Zwischen den Jahren 1269-78, in der Zeit der deutschen Kolonisierung nach dem Kriegsuntergang der älteren Besiedlung entstand unter dem Schutz der kleinen Festung eine ungroße Stadt Rymarov, gestaltet durch einen Ringplatz und eine Rundstraße. In dem gleichen Zeitraum wurde der Sitz auf eine teilweise steinerne Stadtburg umgebaut. Zu ihrer bedeutenden Entwicklung kam es bei der erheblichen Erweiterung des Palais und bei weiteren inneren Bauänderungen während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach dem Aufbau der Stadtmauer wurde es zum bedeutendsten strategischen Abwehrort der Stadt. Am Ende des 13. Jahrhunderts förderte man in der Burg südlich vom Palais von umliegenden Bergwerken mit sehr moderner Schmelzung an speziellen Platten das Gold. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde der Gipfel des Hügels von Hradek deutlich erhöht und an dem gleichen Ort wurde wahrscheinlich unter dem Druck der Begebenheiten wieder eine hölzerne Festung aufgebaut, umgezäunt mit dem polnischen Zaun und mit der Palisadenwand. Seit dem Jahre 1398 angefangen mit den Bürgerkriegen verpfändeten die mährischen Markgrafe die Herrschaft in Rabstejn ihren Gläubigern. Der erste Verpfänder Procek von Vildberk missbräuchte die Situation, dies brachte ihm nach dem Friedensabschluss den Eingriff der Landesbereitschaft. Zusammen mit Rabstejn wurde mit der ganzen Stadt auch Hradek im August 1405 erobert und niedergebrannt. Es wurde nie wieder erneut. Nach dem Untergang der Burg siedelten sich in ihren Räumen erst Metzgereien und später Hersteller einer sehr originalen Renaissancekeramik an. In Jahren 1969-88 erfolgte hier eine systematische Forschung, und heute ist aus diesem Grund der Ort eine geschützte archäologische Lokalität. Ihre Fläche nutzt das Stadtmuseum als ein Bestandteil der geologischen Exposition Gesteine in Jeseniky und über den ursprünglichen Grundlagen befindet sich die Replik der Grundlagen des Burgpalais mit dem Heizofen vom Ende des 13. Jahrhunderts.

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