Eine altertümliche Dominante des einst mittelalterlichen Ringplatzes und der ganzen Stadt schließt alle Stile ein, welche die Stadt während seiner langen Existenz dank der häufigen Brände erlebte. Den unteren Balkenteil des s.g. Stadtturmes, der seinen ursprünglichen Schutzcharakter des letzten Zufluchtsortes beibehielt und typische Schlitzschießschaften kann man spätestens in die Zeiten um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts setzen. Die weiteren ältesten Teile waren Brotbänke, ein kleiner Anbau am Turmfuß, der unsinnig kurz nach dem Jahre 1945 abgebrochen wurde. Der Beweis seiner Renaissanceexistenz sind die Darstellungen auf Karten von Pavel Fabricio aus den Jahren 1596 und 1575 und der oktogonale Aufbau des Turms ursprünglich mit einer einfachen pyramidalen Haube. Den frühen Barockumbau nach dem Brand im Jahre 1668 kennen wir von der Vedute der Stadt aus dem Jahre 1693. Das Rathausdach gestalteten zwei Giebel und der Turm prangte sich über dem Umgang mit einer, für den Turmmann wunderschönen, doppelt zwiebelförmigen Barockkuppel. Die Zeit zeigte der Stadt das erste Mal die Turmschlaguhr mit einem einzigen Zeiger an. In das erste Stockwerk trat man auf einem äußeren Holztreppenhaus ein. Während das Erdgeschoss weiterhin als Metzgereien und als Raum, wo ihre Ware die vorbeifahrenden Geschäftsleute abluden, diente, im Stockwerk war ein großer Saal für Verhandlungen des Stadtrates, ein Raum für den Stadtschreiber und eine Kammer zum Ablegen des Archivs und der Waffen der Stadtbereitschaft. Zusammen mit dem Boten arbeiteten am Rathaus nur zwei Angestellte höchstens noch mit zwei Schergen. Die Ratsmitglieder und der Bürgermeister übten ihre Funktion kostenlos aus. Es sieht so aus, dass im Rathauskeller Verhöre der Verdächtigten stattfanden und man nutzte das peinliche Recht. Am 3. April 1790 überlebte das Rathaus einen schrecklichen Brand, dem neben den Kellern und einigen steinernen Erdgeschossen die ganze Stadt auch mit ihren zwei Vorstädten unterlag. Mit Hilfe einer Reihe von mährischen Städten und der Harrachs bauten Bewohner das ganze Rymarov auch mit seinem Verwaltungszentrum fast von de Grundlage wieder auf, aber schon mit dem anmutigen Ansehen im klassizistischen Stil und im Empirestil. Der Turm verlor den Umgang und bedeckte ihn eine vereinfachte klassizistische Haube mit Luzernen und Glocken. Das heutige Rathaus behielt also im Grunde die Form, die ihm das Jahr 1808 gab, in dem es inklusive des interessanten historischen Interieurs erneut wurde. Trotzdem kann ein aufmerksamer Beobachter relativ einfach eine Reihe von älteren Merkmalen finden. Über dem Eingang befindet sich das steinerne Zeichen der Stadt aus dem Jahre 1844. Die letzten und sehr gefühlsvollen Restaurierungsarbeiten in Jahren 1991-4 erweiterten die Rathausfläche noch um einen gut genutzten Dachboden. Auf dem Stadtplatz findet man eine wertvolle Mariensäule aus dem Jahre 1683 mit dem Ditrrichsteins- und Hoffmanswappen mit einem unhohen Schaft mit einem Hohlraum und mit interessanten Gittern, einem Symbol der Lorette, gekrönt mit einer sehr wertvollen Plastik der betenden Jungfrau Marie Jungfräulichen von dem Ölmützer Bildhauer Frantisek Leblos. Tiefer unterbrachte ein weiterer Ölmützer Meister Severin Tischler im Jahre 1733 die Statue des Barockheiligen Jan Nepomucky. Der steinerne Pranger aus dem Jahre 1680 ist heute in dem Eingangsteil des Stadtmuseums im unteren Teil des Stadtplatzes untergebracht.